Jetzt sind die Tage wieder merkbar länger und bei mir zumindest gibt es immer öfter wieder milde, strahlende Sonnentage, die mich nach draußen ziehen.
Es ist an der Zeit, das Cabrio auszumotten, Fahrrad und Rollerblades rauszuholen, oder sich über die Gartenarbeit Gedanken zu machen - das freie, freudige Frühlings-Gefühl drängt mit Macht!
So schön das alles ist mit dem Licht und der Sonne, hat das natürlich auch eine „Schatten-Seite“!
Bei mir zeigt sich nämlich der Staub auf dem ‚guten Kristall‘ und die Fenster nach dem Schnee und Regen müssten jetzt auch mal wieder dringend geputzt werden. Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht – meine Wohnung erfüllt durchaus alle hygienischen Wohlfühl-Standards und normalerweise fallen die kleinen „Unsauberkeiten“ auch gar nicht auf –
da wo ich mich jeden Tag aufhalte und bewege, ist ja alles in Ordnung.
Ähnlich geht es uns aber auch oft im beruflichen Umfeld. Da fallen „Licht und Sonne“ nämlich besonders auf die Führungskräfte eines Unternehmens und auf das, was dort möglicherweise nicht 100% perfekt ist … und sind wir ehrlich, so wie in meiner Wohnung eine völlig akzeptable Wohlfühl-Hygiene herrscht, so konzentrieren wir uns auch in unserem Berufsleben auf die täglich relevanten Themen und nicht so sehr auf die Ecken außerhalb unserer Komfort-Zone. Oder wann hast du dich zuletzt um dein Motivations-Mindset, also deine persönliche Erfolgs-Einstellung, statt um die nächste Projekt-Deadline gekümmert?
Natürlich kann ich den Staub und die fleckigen Fenster bei mir zu Hause eine Zeit lang ignorieren – schließlich stört es mich ja nicht andauernd, es fällt mir ja nur ab und zu auf, wenn ich da gerade mal hinschaue … aber irgendwann staut sich das Wissen auf, dass es Unerledigtes gibt und falls dann noch überraschend Besuch kommt und ich hektisch in einer „Nacht und Nebel“-Aktion diese Dinge in Ordnung bringen muss, ärgere ich mich darüber (und vor allem über mich selbst), dass ich mich nicht darum gekümmert habe, als ich nicht so unter Druck stand.
Auch im beruflichen Umfeld können wir wegschauen, uns auf andere „Ecken“ unserer Arbeit konzentrieren, aber richtig wohl fühlen wir uns dabei meistens nicht. Viel mehr rutschen wir in den Sog der Unlust und enden bei der ‚sich selbsterfüllenden Prophezeiung‘ nach dem Motto: War ja klar, dass das nicht gut ging! Hab‘ ich ja direkt kommen sehen!
Nachdem sich aber im ersten Schritt nun mal nichts daran ändern lässt, dass wir uns dem täglichen Arbeitspensum stellen müssen, quälen wir uns durch den Tag und stellen dabei fest, dass es uns immer schwerer fällt, an den anstrengenden und ungeliebten Themen dran zu bleiben. Gefühlt verbrauchen wir immer mehr Energie und Zeit für unsere Aufgaben als dafür eigentlich nötig sein sollte, denn wir beschäftigen uns zunehmend auf den Nebenkriegsschauplätzen, die mit steigenden Hierarchien meistens noch intransparenter und damit unkalkulierbarer werden.
Und dieser Frust bleibt natürlich nicht im Büro, sondern den trägst du auch noch mit nach Hause – super für die Feierabendstimmung! Denn dann wirst du dieses Frühlingskribbeln auch in deiner Freizeit nicht genießen.
Welche Möglichkeiten haben wir denn nun, die „Frühlings-Gefühle“ auch als erfolgreiche Führungskräfte zu aktivieren?
Beim störenden Staub gibt es zwei Möglichkeiten:
Wir ziehen einfach das Rollo zu – keine Sonne, kein sichtbarer Staub… Problem gelöst! Besuch? Lassen wir einfach nicht mehr rein!
Oder wir machen wirklich klar Schiff und packen das Thema gründlich an, vielleicht sogar mit der Unterstützung einer (Reinigungs-) Fachkraft, die uns einiges abnehmen kann und vielleicht noch den ein oder anderen Trick auf Lager hat, damit uns die ganze Aktion leichter, schneller und sogar nachhaltiger von der Hand geht. Dann können wir uns wieder auf die schönen Dinge konzentrieren, wissen wir doch, dass alles andere ebenfalls in Ordnung ist und nicht unserer akuten Aufmerksamkeit bedarf.
Im Berufsumfeld würden die beiden Möglichkeiten dann Folgendes bedeutet:Entweder: Wir verschließen die Augen vor dem Frust und beschäftigen uns weiterhin ausschließlich mit den Fachthemen – weil eine Führungsposition eben nun mal keinen Spaß macht; Zahlen, Daten, Fakten sind alles, worauf es dabei ankommt. Wer nicht überlastet ist, unter Stress, Ärger und Ängsten bis kurz vor dem Burnout leidet, der macht als Führungskraft wohl was falsch!
Oder: Wir erlauben uns einen Moment des Innehaltens, des Analysierens und Hinterfragens, und suchen uns idealerweise einen starken Sparringspartner, der nicht nur ein bisschen ‚abstaubt“ durch pauschale Allgemeinplätze, sondern der mit dem Hochdruckreiniger sozusagen mal gründlich die Glaubenssätze, eingeschlichenen Verhaltensmuster und Mitarbeiter-Dynamik freilegt.
Ich für mich habe schon vor langem entschieden, dass „Rollo runter“ keine Option ist für mich. Ich bin mir zu wertvoll als dass ich meine Stärke durch eine mentale Staubschicht abstumpfen lasse. Ich möchte mit meiner Kompetenz souverän und authentisch glänzen und diese Klarheit und Motivation auch weitergeben – entweder an meine Teams und Kollegen, oder am liebsten an starke Führungspersönlichkeiten wie dich.
Tu dir also was Gutes und bringe dein „Karriere-Kristall“ makellos zum Strahlen und Glänzen - und dass auch dann, wenn du voll im Fokus, im gleißenden Rampenlicht stehst!
Also: Rollos hoch, Sonne reinlassen und mit frischer Energie ans Werk"
Übrigens: die „Putzhilfe“ für diesen besonderen Frühjahrsputz heißt Coach ;-)