Personal Branding – nur was für Stars und Selbständige?
An wen denkst du, wenn du den Begriff „Personenmarke“ hörst?
In aller Regel gehen die ersten Gedanken dann in Richtung Stars und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens - aus Sport, Fernsehen und vielleicht aus der Wirtschaft, aber eben immer Menschen, die in der Öffentlichkeit, im Rampenlicht stehen.
Mal ehrlich:
Verona Pooth (geborene Feldbusch), Dieter Bohlen, Paris Hilton, Michael Jackson, Mutter Theresa, Nelson Mandela … diese Namen generieren in unserer Vorstellung Personen, Charaktere mit ihren Eigenschaften, den Werten, für die sie (in unserer Wahrnehmung) stehen und eine von uns empfundene Emotion, je nachdem, wie nah oder fern uns die vertretenen Werte sind, wie sympathisch oder abstoßend wir die zugeschriebenen Attribute empfinden.
Wenn du magst, nimm dir doch bei Gelegenheit mal ein paar Minuten Zeit und schreibe dir zu jeder der genannten Persönlichkeiten spontan auf, welche Eigenschaften du mit ihr verbindest, für welche Werte sie deiner Meinung nach steht.
Möglicherweise fragst du dich jetzt:
Und was hat das mit mir zu tun?
Ich will doch nicht ins Rampenlicht!
Nun ja, vielleicht willst du nicht vor eine Kamera in Kino und Fernsehen, auf eine große Bühne oder ein Stadion füllen. Vielleicht ist es auch aktuell nicht deine Lebensmission, die Welt zu retten, aber mit Sicherheit hast auch du Ziele und Pläne, möchtest eine weitere Karrierestufe erklimmen, vorankommen bei was auch immer dich antreibt – und in den seltensten Fällen sind wir dabei „Einzelspieler“, die ihre Ziele auf einer einsamen Insel ohne zwischenmenschliche Interaktion erreichen können.
Und deswegen gelten genaugenommen die gleichen „Spielregeln“ auch für dich – denn „wir können nicht „nicht wirken“, lösen also in jedem Moment in unserem Gegenüber eine Wahrnehmung aus, die sich dann Stück für Stück zu einem „Gesamtbild“ unserer Person beim Gegenüber fügt.
Mache gerne auch hier mal die Probe aufs Exempel:
- Dein Nachbar,
- dein Kollege,
- dein Mitarbeiter,
- dein Chef
… welche Eigenschaften verbindest du mit dieser Person, was meinst du, für welche Werte er oder sie steht?
Und jetzt die umgekehrte Frage:
- Was meinst du, mit welchen Werten und Eigenschaften dein Nachbar, dein Kollege, dein Mitarbeiter, dein Chef … dich verbindet?
- Welche Botschaft, welchen Eindruck, welches Bild vermittelst du nach außen?
Während bei den Stars und noch viel mehr den Sternchen diese Außenwirkung sehr bewusst, oft sogar „künstlich“ erzeugt wird von PR-Managern und den Medien, dürfen wir uns den Luxus gönnen, uns selbst zu entscheiden, wie wir uns zeigen.
Und da fangen die Herausforderungen oft schon an – denn die meisten Menschen denken in „Rollen“, und haben wiederum eine Vorstellung davon verankert, wie „man“ sich „da“ zu verhalten, zu zeigen, zu wirken hat. Das führt dann dazu, dass wir beginnen zu schauspielern, uns privat und geschäftlich anders geben, und den Mitarbeitenden gegenüber wiederum ganz anders agieren als gegenüber einer höheren Autorität. Oft verändern wir dann nicht nur das Verhalten, sondern nicht selten auch noch unsere Meinung – oder zumindest den Teil, den wir laut aussprechen.
Hand aufs Herz:
erkennst du dich da auch – zumindest manchmal – wieder?
In meiner Podcast-Folge #006 „skills versus attitude“ ging es darum, dass besonders auf der Karriereleiter zusätzlich zu den Fähigkeiten und Kenntnissen besonders auch die persönliche Haltung und die innere Einstellung ausschlaggebende Erfolgsfaktoren sind. Wenn diese allerdings im Außen nicht eindeutig zu erkennen ist, weil so viele unterschiedliche Signale herumschwirren, kommt meist kein überzeugender Gesamteindruck zustande und eine Entscheidung kann zu Gunsten eines Kandidaten fallen, der hier mehr Klarheit und Konsistenz ausstrahlt.
Genau dieses konstante, ehrliche, wertbasierte Agieren und Reagieren, gibt nicht nur deinen Kontakten Klarheit, sondern auch dir selbst zusätzlichen Freiraum. Statt dich nämlich laufend „zu verbiegen“, statt dich hinterher wieder über dich selbst zu ärgern, bekommst du freie Energie für die Sache, den Inhalt, dein Anliegen.
Dafür musst du dir aber die folgenden Frage eindeutig beantworten: - Wer bist du selbst?
- Wofür stehst du?
- Was sind deine Werte, deine klaren Grenzen?
- Und was davon zeigst du auch deinem Umfeld?
Denn nur wenn deine Botschaft, dein Anliegen, deine Persönlichkeit klar zu erkennen ist und nicht permanent „weichgespült“ wird, um allen (oft sogar nur selbst erdachten) Anforderungen scheinbar gerecht zu werden, wirst du dir das Umfeld schaffen, in dem du bestmöglich und damit wirklich erfolgreich wirken kannst.
Auch für Unternehmer, für Solopreneure und Firmenführer gleichermaßen, gilt dieser Aspekt.
Egal ob es um das Gewinnen von Kundenvertrauen oder die Loyalität der Mitarbeiter geht – Menschen wollen wissen „woran sie sind“, und diese Beurteilung, die dahinterliegende Emotion, wird in jeder Interaktion verstärkt oder geschwächt. Werden dabei öfter Widersprüche erlebt, entsteht Verunsicherung oder das bekannte „Fähnchen im Wind“- Gefühl, das in aller Regel nicht mit Vertrauen belohnt wird.
Ich denke inzwischen ist deutlich geworden, wie mächtig es auch in deiner Position ist, eine „Personenmarke“ zu sein, statt austauschbare Rollen zu spielen.
Das immer gleiche bunte Einstecktuch, die spezielle Kleidungspräferenz, die auffällige Frisur, die fette Karre, die Rolex oder das Jutesäckchen - das sind zusätzliche Statements und Erinnerungsanker. Sie reichen aber nicht für ein „personal branding“, solange nicht klar ist, wer du bist, wofür du stehst!
Die Kernfrage ist doch: Was soll über dich gesagt werden, wenn du nicht im Raum bist?
Dein Standing, deine Haltung, deine Klarheit, Kraft und Kompetenz generieren deinen „personal brand“, deine „Personenmarke“, und machen dich zu einer wahrnehmbaren, ernstzunehmenden und ausgeprägten Persönlichkeit, und nur wer auch klar positioniert in Erinnerung bleibt, wird zur ersten Wahl, wenn genau dieses skill-set gefragt ist!
PS: für diesen und mehr Impulse zum Hören, schau doch mal in meinen Podcast
„Birgit Katzer … weil gute Führung rockt!“