Was meinst du, ist das Wichtigste, um beruflich voranzukommen?
Was meinst du, macht dich zur ausgezeichneten, erfolgreichen Führungskraft?
- Ist es dein Fachwissen?
- Ist es deine „emotionale Intelligenz“?
- Ist es deine Feinfühligkeit?
- Ist es deine Durchsetzungsstärke?
- Ist es deine Empathie?
- … dein Mindset, dein Team, dein Organisationstalent?
Ja, das alles auch! Und ich bin sicher, dass du dich intensiv und ausdauernd um deine Persönlichkeitsentwicklung kümmerst – zum Beispiel indem du meinen Podcast hörst 😊
Aber es ist auch noch was anderes: Es ist wichtig, dass du deinen Zahlen – Daten – Fakten kennst!
Mir ist klar, dass das nicht sexy klingt. Vor dem inneren Auge entstehen ERP-Screenshots und monströse Excel-Tabellen, stimmts? Ich höre schon mentale Seufzer so nach dem Motto: Reporting – ätzend – Zahlenfriedhof – und solches mehr!
Da sind schicke Seminare mit geführten Visions-Meditationen natürlich cooler als das Meeting zur Zielerreichung der Monats-Umsätze. Die Gespräche über Kommunikations-Philosophien sind für die Meisten weniger trocken als die Analyse der Monatszahlen. Und am liebsten bist du eine beliebte Führungskraft, die sich um die Mitarbeiter und Teams kümmert, darum, dass es allen gut geht und jeder seinen Part leistet.
Und genau diesen Fokus auf „Mensch“, auf den Mitarbeiter als wertvollstes Gut im Unternehmen, die Konzentration auf moderne Führungskonzepte, auf Mindset und Personality, den lese – höre – erlebe ich überall im Moment … und das ist ganz wundervoll, versteh mich da bitte nicht falsch!
Aber wenn ich dann mit Führungskräften spreche, die sich in ihrer Karriere „ausgebremst“ fühlen, aber bei der Frage nach ihren letzten, größten Erfolgen als Führungskraft nicht eine einzige Zahl nennen können, nicht ein einziges greifbares wirtschaftliches Ergebnis, dann gibt mir das zu denken.
Nachdem wir in der Industrialisierung und der nachfolgenden Zeit der Börsengänge, des shareholder values und der private equity sehr intensiv dem „goldenen Kalb“ des Gewinns, des ROI, der kurzfristigen Wirtschaftlichkeit gehuldigt haben, scheint das Pendel nun genau am anderen Zenit anzuschlagen und manchmal habe ich den Eindruck, dass der wirtschaftliche Erfolg als Grundzweck eines Unternehmens fast in Vergessenheit geraten ist. Als Führungskraft ist aber genau das deine Aufgabe!
Und daher will ich heute einmal eine Lanze brechen für die Zahlen – Daten – Fakten, die du zu deinen Verbündeten und starken „Weggefährten“ auf deiner Karrierereise machen kannst.
Ich starte direkt mal bei der Mitarbeiterführung. Nicht immer läuft alles rund, nicht immer kann man loben, manchmal klappen Dinge eben auch nicht. Wenn es dir eher schwerfällt, da Stellung zu beziehen, mache dir die Zahlen zum Freund. Hast du mit deinem Team klar die Erwartungen geklärt, hast du den Erfolg „meßbar“ gemacht (zum Beispiel nach der smart-Methode: spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und terminiert), hast du eine neutrale Basis, auf der du solche Gespräche führen kannst.
Das gilt natürlich auch andersherum, wenn du in Verhandlungen gehst – variable Vergütung, Gehalt, Position in der Organisation oder im Projekt, next level Bewerbung – egal was es ist: deine Erfolge in Zahlen, Daten, Fakten präsentiert sind deine beste Referenz. Leg klar auf den Tisch welche wirtschaftlichen Erfolge, Beiträge, Ergebnisse du geleistet hast! Das ist keine Angeberei, das ist kein „dick auftragen“, sondern das ist doch genau das, wofür du an Bord geholt wirst. Wenn du aber deine Zahlen nicht im Griff hast, dann hast du an der Front natürlich auch keine Munition.
Der zweite Aspekt, der mir immer wieder als Fehlinterpretation begegnet, ist die Abgrenzung zwischen „ich kenne meine Zahlen“ und „ich kein kopfgesteuerter, unmenschlicher Kontrollfreak“.
Jetzt hast du mittlerweile sicher mitbekommen, dass ich Zahlen liebe als Vollblut-Controllerin. Aber das bedeutet nur, dass ich es mir wert bin, informierte Entscheidungen zu treffen – das ist für mich nämlich wichtiger Bestandteil von Leadership Excellence. Dazu muss ich nicht immer alles auf den letzten Cent genau wissen und nicht alle 7 Minten ein Update fahren, aber meine Eckdaten, die will ich kennen – immer.
Vergleich es doch einfach mit dem Autofahren.
Natürlich bist du ein aufmerksamer, rücksichtsvoller Fahrer, der die Verkehrsregeln kennt – du achtest auf den Fußgänger am Zebrastreifen, parkst auf den gekennzeichneten Flächen, hast den Gurt angelegt. Aber würdest du unterwegs sein wollen ohne dein Dashboard, ohne Armaturenbrett?
Wenn du nur mal eben um die Ecke zum Einkaufen willst, wäre es vermutlich noch irgendwie möglich, ohne Tacho und Co. anzukommen.
Aber deine Karriere ist ein Langstrecken-Rennen, bei dem du möglichst als Sieger ins Ziel kommen willst. Und dann ist es einfach essentiell wichtig, laufend die Motortemperatur im Blick zu haben und zu wissen, ab wann es kritisch wird. Du musst in jedem Moment deinen Tankinhalt kennen und den Verbrauch, um rechtzeitig nachzutanken, und du musst deine Geschwindigkeit tracken, denn wenn du geblitzt und rausgezogen wirst, zieht das Feld an dir vorbei. Wischwasser und Reifendruck kontrollierst du zwischendurch und wenn das Öl-Lämpchen leuchtet checkst du den Ölstand und füllst gegebenenfalls nach – zumindest hoffe ich mal, dass du das Warnlämpchen nicht nur zuklebst, damit dich das penetrante Blinken nicht nervt, statt der Sache auf den Grund zu gehen.
Eigentlich ganz logisch und klar, oder? Und trotzdem schmähen so viele Führungskräfte die Auseinandersetzung mit ihren Zahlen. Im schlimmsten Fall fühlen sie sich dadurch eingeengt, kontrolliert, im besten Fall sind sie eben ein notwendiges Übel.
Wie ist das bei dir? Magst du dich auch nicht gern an den Zahlen messen lassen?
Weil es da kein „raus-erklären“ mehr gibt? Weil da deine Leistung quasi schwarz auf weiß sichtbar wird? Weil man dich da härter festnageln kann als auf schwammiges Bla-Bla? Das ganze Zahlenthema ist also „gegen dich“?
Lass diese Gedanken, diese Glaubenssätze bitte los! denn darum geht es primär überhaupt nicht bei meiner „Liebe zur Zahl“.
Viel mehr geht es darum, dein Vertrauen zu stärken – in dich, in dein Team, in deine persönliche Performance auch vor Außenstehenden – denn dann hast du was in der Hand, was deinen Erfolg belegt!
Und deine Zahlenwelt ist auch deine Landkarte, dein Ergebnis-Navi, deine Roadmap zum Erfolg – alter Satz: wer sein Ziel nicht kennt und nicht weiß wo er steht, darf sich nicht wundern, wenn er nicht ankommt.
Für jeden Unternehmensbereich gibt es Kennzahlen, Key Performance Indicators, Benchmarks, Frühwarnindikatoren und alle möglichen anderen Messgrößen, die sich auch nicht zwingend in Euro ausdrücken müssen. Wenn du also dein Business-Cockpit im Blick hast, wenn du erkennst, wann es in den „roten“ Bereich abdriftet, wenn du die Zusammenhänge in greifbare, strategisch sinnvolle und immer gleich ermittelte „Leitplanken“ einbinden kannst, dann haben auch deine Mitarbeiter automatisch klare Vorgaben, was dich im Tagesgeschäft entlastet (also von wegen Micro-Management!).
Aus diesen Gründen sind auch die Controller nicht die Störenfriede, Spione oder „der Feind“ im Unternehmen, der nur mäkelt und allen Böses will – sieh sie lieber als die Stimme deines Navis, die dich vorsorglich darauf hinweist, wenn du vom Kurs abkommst!
Mein Fazit:
„Know who you are“
im Sinne deiner Persönlichkeitsentwicklung und
„Know where you are“
anhand deiner Zahlen – Daten – Fakten, dann steht dem Erreichen deines Ziels eigentlich nichts mehr im Weg.
PS: für diesen und mehr Impulse zum Hören, klick doch mal in meinen Podcast
„Birgit Katzer … weil gute Führung rockt!“
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